MACHTWORT

Der grösste Feind ist die mangelnde Erkenntnis des Wortes Gottes.

Sonntag, Januar 15, 2006

Inga fängt an


Mein Schwert

Ich hatte schon versucht, mich vorsichtig zu entfernen, als Kati Sven bat, eine Geschichte über seine persönliche Bibel zu schreiben, da mir gerade unangenehm bewusst wurde, dass ich zu meiner Bibel gar nicht so eine innige Beziehung habe als dass es eine Geschichte wert wäre. Ich hab andere Bibeln gesehen, die wahrscheinlich große Geschichten erzählen können, Bibeln mit rosa Plüschbezug und Bibeln, deren Besitzer hoffnungsvoll „Maranata“ oder „dies ist ein krasses Schwert“ darauf geschrieben haben. Oder Bibeln, die in der Westentasche stecken und die Kugeln auffangen, wenn der Besitzer erschossen werden soll…

Aber die unvermeidliche Frage kam: „Hast du auch ein Schwert?“ Und das geht mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Meine Bibel, diese abgenutzte gute Nachricht in heutigem Deutsch und Standard-grün – ist das mein Schwert, meine Waffe, die ich einsetze im Kampf des Lebens? Ich glaub eher nicht.

Ich hab sie schon ziemlich lange, Ich kann mich ehrlich gesagt noch nicht mal mehr erinnern, wann und von wem ich sie bekommen habe. Sie hat mich tapfer begleitet, in Sonntagschule, Gemeindeunterricht und diversen Freizeiten, immer dann, wenn Bibel und Schreibzeug mit auf der Einpackliste stand. Während langweiliger Bibelarbeiten konnte man die Seiten von der Mitte aus einrollen oder Theorien darüber aufstellen, warum zwischen altem und neuen Testament eine Seite frei ist. Einige Stellen habe ich markiert, hier und da einen Liedtext oder einen Gedanken reingekritzelt. Ich habe Psalm 23 auswendig gelernt, außerdem die Reihenfolge der Briefe und die der mittleren Propheten. Irgendwann hab ich einen schwarzen Umschlag darum gemacht, weil ich das grün hässlich fand. Ansonsten liegt meine Bibel treu neben meinem Bett.

Das ist alles hab ich zuerst gedacht. Ein bisschen mager. Aber ich glaub zu meinem Schwert gehört noch viel mehr. Jede Bibel in der ich nachschlage wenn ich was genauer nachlesen möchte oder eine schönere Übersetzung suche. Mein Abreißkalender. Meine Mama, die mir ab und zu die Losung von heute mitteilt. Alles, was ich verinnerlicht habe, jede Geschichte, die ich in der Sonntagschule gehört, gemalt besungen und nachgespielt habe. Jede Predigt, jedes Zeugnis das mich berührt, jeder Textfetzen und jedes Lobpreislied in meinem Kopf kommen mir zur Hilfe, verteidigen mich und trösten mich wenn es mir schlecht geht.

Ich habe ein ganzes Waffenarsenal zur Verfügung, ich muss nur lernen es noch öfter zu benutzen. Vielleicht fange ich noch mal mit einem neuen Umschlag für meine Bibel an :-)

5 Comments:

At 8:03 PM, Blogger Yoshi said...

Wir können ja einen Workshop starten: "Pimp My Bibel" oder so. Damit man auch ja nicht ausgelacht wird wenn man im Alltag der Heidenwelt sein "Schwert" zückt und "en Garde" brüllt... Sollte man sowieso viel öfter tun. Preist den Herrn !!!

 
At 5:30 PM, Blogger mama said...

hey yoshi,
hast du auch ein schwert, das wir hier veröffentlichen können?

 
At 3:01 AM, Blogger Yoshi said...

ja, aber bevor ich mein schwert veröffentliche, wollte ich´s ja aufpimpen... wir sollten mal so eine Pimp-Bastel-Stunde uns vornehmen.. das wär mal originell

 
At 4:11 PM, Blogger DieDazi said...

ich find, ne bibel sieht am besten aus, wenn sie voll abgegriffen ist. damit hab ich sogar schon zeugen jehovas beeindruckt. deshalb würd ich meine nich pimpen. aber die anderen 10 stück vielleicht.

 
At 10:11 PM, Anonymous Anonym said...

ICH WILL MEHR BIBELN SEHN!!!!

 

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